Kurzbeschreibung
In einem fensterlosen Raum befindet sich eine Wand aus Röhrenmonitoren. Eine Stimme und Text auf einem der Monitore erklären grundlegende theoretische Konzepte der Werbung. Bis zur Werbeunterbrechung. Wenn das zu viel wird, bietet die Virtuelle Realität Zuflucht.

Projektbeschreibung
Die hier konzipierte Installation beschäftigt sich mit Werbung und ihren ideologischen Konventionen. Als Basis für die Überlegungen dienten Edward Bernays Theorien zur Propaganda und Public Relations. Während Werbung durch Emotionalisierung zum Konsum anregt, sollen die Inhalte des Projekts durch Emotionalisierung abstoßen. Zentral sind dabei eine Installation auf einer Monitorwand, Videoprojektionen an den anderen Wänden und ein 360°-Video-Loop für eine VR-Brille, die gegenüber der Monitorwand an der anderen Seite des Raumes platziert ist. Das zentrale Video ist als Loop angelegt. Auf dem mittigen Bildschirm erklärt ein Text, gestützt von einer Sprecherstimme auf Audio-Ebene, verschiedene Umstände der Werbeindustrie, aufbauend auf den theoretischen Überlegungen von Edward Bernays. Die Texttafeln und das gesprochene werden zunehmend von verschiedenen Werbe-Anzeigen gestört, Clips, Pop-Ups, Jingles, bis die Werbung letzten Endes die Überhand gewinnt und alle Bildschirme, sowie Projektionen an den beiden angrenzenden Wänden, eine Montage aus diversen Werbeclips abspielen. Ziel der Montage ist es, eine sinnliche Überforderung und negative Gefühle in den Besuchern hervorzurufen. Den Videokanälen ist eine VR-Brille gegenübergesetzt. Die Virtuelle Realität, die man durch die Brille betritt, ist als Kontrast angelegt. Auch hier sollen negative Gefühle evoziert werden, aber durch Entschleunigung. Werbung ist eine manipulative Praxis, VR ist ein manipulatives Medium; diese dem Medium inhärente Manipulation soll durch verschiedene desorientierende Mittel, beispielsweise durch einen Schnitt, deutlich gemacht werden.

Mini-Reflexion
Das Projekt konnte leider nicht finalisiert werden. Unter anderem aufgrund von zeitlicher Knappheit konnte kein Raum gefunden werden, um die Installation zu präsentieren. Da die Ideen zur Umsetzung vor allem darauf ausgelegt waren, in einem Raum erfahren zu werden, ist es schwierig zu urteilen, ob die Videoinstallation die gewünschte Reizüberflutung erreicht. Auch bei der Raumplanung ist zu bedenken, dass je nach Rauminfrastruktur und Raumproportionen Änderungen vorgenommen und genauere Pläne erstellt werden müssten. Die Produktion war horizontal organisiert, jedes Gruppenmitglied war an verschiedenen Prozessen beteiligt. Rückblickend wäre aber eine vertikale Organisation für klarere und kohärentere Ergebnisse besser gewesen.

Projektbeteiligte
Christina Langhammer
Joel Ritzmann
Malena Semler
Jakob Villhauer
Lou Willert