Call for Participation

Workshop

„Statistiklehre in Journalismus-Studiengängen – Austausch mit der Praxis“

Freitag, 13. März 2020, 10 – 16 Uhr

Journalistisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Grundlegende Kenntnisse in Statistik sind für Journalistinnen und Journalisten heute unerlässlich. In Anbetracht der stetig wachsenden Menge an verfügbaren Daten steigen auch die Anforderungen an einen sicheren Umgang mit den Möglichkeiten zur Beschaffung, Aufbereitung, Auswertung und Präsentation. Der Bereich des Datenjournalismus wächst seit den 2000er Jahren stetig und ist längst nicht mehr auf wenige SpezialistInnen innerhalb der journalistischen Profession beschränkt.

Die Statistikausbildung bei angehenden JournalistInnen hinkt dieser Entwicklung allerdings oft noch hinterher. Statistik ist in vielen Studiengängen und Volontariatsprogrammen kein fester Bestandteil. Dort, wo Statistik unterrichtet wird, ist die Herausforderung groß, die Lehre so zu gestalten, dass das vermittelte Wissen nicht abstrakt bleibt, sondern tatsächlich im journalistischen Alltag auch anwendbar ist. Statistiklehre an Universitäten und Hochschulen ist aber in der Regel stark auf den empirischen Forschungskontext eines spezifischen Faches ausgerichtet. Sowohl die Verbindungen zwischen einzelnen Arbeitsschritten herzustellen als auch den Transfer auf breite Themen aus unterschiedlichen Kontexten zu vollbringen, ist keine triviale Aufgabe. JournalistInnen müssen aber als GeneralistInnen fungieren und sich im Zweifel in die unterschiedlichsten Themengebiete eindenken – auch ohne den jeweils konkreten Fachhintergrund. Und sie müssen in der Lage sein, komplexe statistische Sachverhalte in allgemein verständlicher Form zu präsentieren.

Was sind die spezifischen Herausforderungen in der Statistiklehre in Journalismus­studiengängen? Wie muss gute Statistiklehre aussehen? Was sind die Anforderungen der Praxis an BerufseinsteigerInnen? Welche Best-Practice Lehrkonzepte gibt es vielleicht schon?

Über diese und weitere Fragen möchten wir ins Gespräch kommen und laden interessierte Kolleginnen und Kollegen ein, die mit der Lehre im Bereich Statistik in Journalismusstudiengängen betraut sind. Auch Lehrende aus kommunikationswissenschaftlichen Studiengängen, die Interesse an praktisch orientierter Statistiklehre haben, sind herzlich willkommen. Für den Austausch mit der Praxis konnten bereits zwei JournalistInnen aus dem Bereich des Datenjournalismus gewonnen werden:

Simon Haas ist Datenjournalist bei den Badischen Neuesten Nachrichten in Karlsruhe, zuvor hat er bei der Schwäbischen Zeitung volontiert und in mehreren Tech-Start-ups gearbeitet. Haas ist überzeugt, dass statistische Grundkenntnisse auch im Lokalen hilfreich sind: „Wer mit Daten umgehen kann, findet Geschichten, die anderen verborgen bleiben.“

Kira Schacht ist freie Datenjournalistin bei der Deutschen Welle und Teil der Datenjournalismus-Initiative Journocode. Mit Zahlen und Daten umgehen zu können, sollte Ihrer Ansicht nach zum Standard-Handwerkszeug aller Journalist*innen gehören.

Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Es wird um Anmeldung bis zum 23. Februar 2020 gebeten.

Dr. Julia Lück (jlueck@uni-mainz.de; Tel.: +49 6131 39 37157)